von Rudolf Rumzick

Etwas überrascht war ich ja doch, als man mir die fragwürdige „Ehre“ zuteil werden ließ über diesen subversiven  Schmierfinken Elias Worthreich schreiben zu „dürfen“ (hüstel!). Was ich zunächst für einen gutgemeinten Scherz hielt, erwies sich jedoch als hartes Faktum. Eigentlich bin ich es ja schon langsam leid, mich immer wieder mit dieser Autoren-Parodie auseinandersetzen zu müssen – schließlich gibt es weitaus interessantere und vor allem wichtigere Themen. Zum Beispiel (und vor allem) den Titanen des gedruckten Wortes – mich: Rudolf Rumzick!

Warum nun also sollte man einem Problem-Schreiberling wie Worthreich mehr (sprich: überhaupt) Aufmerksamkeit schenken, die er nicht verdient?

Wäre es nicht sinnvoller seine perversen Schmierereien einfach unkommentiert stehen zu lassen, anstatt sein ohnehin schon völlig übersteigertes Ego noch weiter zu nähren?

Ich versichere Ihnen, daß mir nichts lieber wäre, als ebendies zu tun, doch die moralische Verantwortung gegenüber meiner Leserschaft ebenso, wie dem kümmerlichen Rest der Gesellschaft, verlangt mir dieses Opfer traurigerweise ab.  Denn es war selbstverständlich nicht Worthreich selbst, der mich gebeten hätte, an dieser Stelle eine Warnung zu verfassen! Nein, ich soll auf höchste Anordnung hin über die schädlichen Auswirkungen auf den durchschnittlichen Volkskörper aufklären, welche die gefährlichen Lügenmärchen des Elias Worthreich haben. Solch reißerische Schauerromane, wie „Orbis Urbis: Weltkreis der Stadt“ , welche sich dieser Worthreich scheinbar aus dem Ärmel zu schütteln scheint, wie ein Falschspieler, der immer irgendwo noch ein Aß in seinem Ärmel versteckt hat, kommen zunächst harmlos und fast schon amüsant daher, bis schließlich der Wahnsinn einsetzt und den unbedarften Konsumenten schutzlos den verderblichen Einflüssen schädlicher Gedanken aussetzt. Bemerkt das auf diese Weise beeinflusste Opfer seine Situation, ist es für gewöhnlich bereits zu spät und oft helfen nur noch die Einlieferung in ein Sanatorium und eine Lobotomie.

Natürlich sind dem informierten Leser meiner Schriften und Abhandlungen die erschreckenden Tatsachen bereits hinlänglich bekannt, was aber ist mit den armen verlorenen Seelen die, haben sie erst einmal einmal mit dem gewohnheitsmäßigen Konsum von worthreich’schem Schund begonnen, nicht selten im Bodensatz der Gesellschaft verschimmeln. Und nicht zu vergessen ist, daß auch die unbedarfte Jugend geschützt werden muss. Wie oft hört man doch von solch tragischen Fällen, in denen Jugendliche aus reiner Neugierde die Nase in eines dieser Schmutzhefte stecken und schon nach wenigen Zeilen komplett süchtig nach dem Konsum von härterem Worthreich werden.

Wird also die, den schwachen Geist verderbende Wirkung der Pamphlete dieses in jeder Hinsicht und in erster Linie vor allem von sich selbst völlig überbewerteten Nullnummern-Propheten nicht ernst genug genommen?
Es scheint mir müßig noch auf dieses Thema einzugehen! Lassen Sie es mich daher mit einem kurzen und prägnanten Satz auf den Punkt bringen: (Räusper)

Der unbedarfte Gelegenheitsleser mag nicht selten, der eigenen Torheit anheim fallend, die Gossenliteratur eines Worthreich lesen zu „müssen“, im Sinne von jugendlicher Rebellion, die nicht selten in Armut, Prostitution, Verbrechen und Drogenelend mündet – aber ich möchte nicht mehr Rudolf Rumzick heißen, wenn ich mich irren würde in meiner These, dass ein großer Teil von diesen armen Opferscharen den Namen Worthreich noch nie zuvor gehört hat, was ja auch keinesfalls als ein Verbrechen, nein eher schon eine Auszeichnung, gesehen werden sollte, wenn man es geschafft hat bis zu einem gewissen Zeitpunkt die literarische Bekanntschaft mit diesem unsäglichen Federquäler umgangen zu haben – schließlich kann ja nicht jeder Rudolf Rumzick heißen – und wenn schon sonst niemand Worthreich feiert, dann tut er dies zumindest selbst und das über jedes gesunde Maß hinaus und auf eine Weise, die jedem vernünftigen Leser, wenn er auch nur über eine Spur von Feingefühl verfügt die Galle in die Augen steigen lassen muss, daher halte ich es für notwendig, auch auf die Gefahr hin, mich wiederholen zu müssen, viel weiter auf dieses leidige Thema eingehen zu müssen: Weg mit Worthreich!!!!!!!!!;!
(luftschnapp)

Die Aufregung um diesen Worthreich hat mir mittlerweile schon 2 Herzinfarkte und 5 Nervenzusammenbrüche eingebracht, daher habe ich mich an die behördlichen Kräfte gewandt, um diesem geisteskranken Scharlatan endlich das Handwerk zu legen!

Die Schriften Worthreichs sind ein erschreckendes Beispiel für megalomanische Hybris und wenn überhaupt, dann wird der Autor allerhöchstens als Paradebeispiel für krankhafte Wahnvorstellungen und den, heutzutage ja ganz allgemein zu beobachtenden, geistigen Verfall unserer Kultur und Gesellschaft in Medizin- und Soziologiestudien seinen Platz im Kosmos der weltlichen Literatur finden.

Mittlerweile konnte ich eine gerichtliche Anordnung erwirken, die Worthreich verpflichtet seine Veröffentlichungen mit Warnhinweisen und Ekelbildern zu versehen. Ich bin guter Hoffnung, daß dieses Vorgehen neugierige Leser ab- und bereits süchtige Konsumenten auf den Pfad der Tugend zurück schrecken wird. Mein Dank gilt an dieser Stelle vor allem Richterin Pecunia Wohlgesonnen und dem Untersuchungsausschuß, der – unter meiner Leitung versteht sich – hier 150%tige Arbeit geleistet hat!

Mit hocherfreuten und (ein) wenig hämischen Grüßen,

Ihr allseits geachteter Rudolf Rumzick
(Dichtermäzen, Schöngeist und Universalgenie)

P.S. Das Korrekturlesen erspare ich mir aus oben genannten Gründen mal!