Da der Inhalt dieses Textes bereits während ich ihn aufschreibe mehrfach manipuliert wurde bin ich nun erneut „offline“, aber unsicher, wie off line offline wirklich ist…


*  OT: REVENGE OF THE RUMZICK: REMOTE HORRORS

EPISODE VI: DIE TELEFON-KRIEGS-CHRONIKEN (OT: THE PHONE WAR CHRONICLES) 

13/03/2018
Die folgende Geschichte mag wohl abenteuerlich und  vielleicht sogar ein wenig paranoid auf so manchen einfach gestrickten Zeitgenossen wirken. Denjenigen jedoch, die nicht so töricht sind sind, an meinen Worten Zweifel zu hegen, sollten die Ereignisse über die ich berichten möchte wohl kalte Schauer über den Rücken zu jagen imstande sei

Noch ist der Alptraum lange nicht durchgestanden, und nur diejenigen, die selbst einmal erlebt haben, was es bedeutet eine virtuelle Geisel zu sein, werden verstehen, wie mir in diesem Augenblick zumute ist. Möglicherweise sind mir in meinen Interpretationen der Phänomene und Ereignisse einige Fehldeutungen unterlaufen, ich versuche daher meine Beobachtungen zunächst auf das Wesentlichste zu reduzieren:

Ich schreibe diese Worte in einer Welt die sich zusehens um mich herum zu verdüstern scheint. Der Anfang der Geschichte liegt im Dunkeln, denn ich bin mir auch weiterhin unklar darüber, wie das, was passiert ist, überhaupt passieren konnte. Bin ich der erste oder der letzte in der Reihe?
Vor etwa zwei Monaten begannen die Ereignisse sich plötzlich zu überschlagen und seit Wochen lebe ich praktisch komplett offline. Auch das Telefon habe ich seit fast einer Woche nicht mehr genutzt. Ich weiß weder, wer meinen facebook Account kontrolliert, noch was mit meinem iCloud Account passiert, denn man hat mich von der aktiven Kommunikation abgeschnitten. 

Oder bilde ich mir das alles nur ein? 

Falls ihr dies hier lesen könnt, ist es mir gelungen mich aus dem virtuellen Käfig der „VMs'“ zumindest temporär zu befreien, meine lieben Leser. Wer glaubt, die virtuelle Welt, sei in Paradies und Digitalisierung ein Segen, dem sollen  meine folgenden Worte eine Warnung sein. Nur zu gerne würde ich glauben, alles was in den letzten Wochen geschah sei bloße Einbildung, Produkte meiner so oft beschworenen Phantasie – doch leider straft jede Überprüfung der mir vorliegenden Fakten diesen Gedanken Lügen: 

Mein Name ist Elias Worthreich – Ich bin ein Gefangener in einem digitalen Käfig, der meine Welt in sich versperrt hält. Ein Sklave des syslog und des rsyslog, eine Geisel der Virtuellen Maschinen, ein Opfer von crontabs und anacrontabs. Zwar sind die Mauern meines Verließes nicht so „real“ ist, wie Stein, Wasser, Fleisch und Blut, die Auswirkungen seiner Barrieren auf meine wirkliche Welt sind jedoch genauso spürbar, wie ein Laptop in einer gefüllten Badewanne.
Mein Bankkonto ist seit einigen Tagen gesperrt, da ich davon ausgehen muss, dass die wichtigsten meiner Passwörter in den letzten Wochen auf perfide Weise abgefangen wurden. Meine Kommunikation wird wohl seit geraumer Zeit gefiltert und manipuliert, ich habe keine Möglichkeit dem Einhalt zu gebieten. Und das Furchtbarste: Welche Art von Daten über meine Kommunikationswege verbreitet werden könnten, möchte ich nicht einmal anzudenken wagen. 

UND DAS ALLES OBWOHL ICH DOCH EIN FAIL-SAFE AFFINER APPLE-USER BIN…! Aber selbst die Marke mit dem angebissenen Obst im Logo hat im Wettstreit um die Vorherrschaft über die worthreich’sche Kommunikation war nicht imstande den unentwegten Attacken meiner Peiniger zu totzen.  …und falls ich doch wirklich der einzige sein sollte , dem dies bislang passiert ist, dann dürfte man diese Entdeckung wohl mit Recht und Fug als „Worthreich-Virus“ oder „aMorbus Worthreichiī“ oder „Alias Horrewicht-Syndrom“ bezeichnen. 

Ich traue mich mittlerweile nur noch für kurze Augenblicke mit meinem iPet über das Wlan Netz online zu gehen. Der Datenaustausch über das drahtlose Netz ist mittlerweile meiner Vorstellung eine Hölle so erstaunlich nahe gekommen, daß ich mir kaum vorstellen könnte, diese Technik zukünftig noch weiter zu nutzen. Mittlerweile habe ich auch bereits Alternativen zum wireless Lan gefunden, wie das leider kaum bekannte und relativ teure Kompakt Lan, welches den Steckdosenstrom als  Datenleitung nutzt. Auch meinTelefon ist aus gutem Grunde die längste Zeit des Tages im abgeschalteten Zustand (zumindest glaube ich das…) Wer mich also überhaupt erreichen möchte, muss mich wohl oder übel besuchen kommen …oder es über den beizeiten launischen Festnetzanschluss probieren. Ohne es zu bemerken habe ich habe mich in die Isolation treiben lassen

                      – aber vielleicht ist es genau das, was gewollt ist. 

Bevor ich nun aber beginne den Schleier zu lüften, der die finstere Verschwörung umhüllt, als deren argloses Opfer sich Euer treu ergebener Erzähler entpuppen sollte. Die Frage, wie dies einem solch tadellosen Bürger  wie Eurem ergebenen Dichterknechte Worthreich passieren konnte, kann ich bislang leider nicht zufriedenstellend beantworten. Genauer gesagt  kann ich nicht einmal genau sagen, wann und wie und ob überhaupt es eigentlich begann.

Nur eines meiner Geräte, einen asus eepc,  habe ich fabrikneu gekauft, und das befand sich einmal mehrere Tage zur Diagnose und Festplattenrettung in einem Laden in Guatemala City. Übrigens derselbe Laden, in welchem ich damals auch mein zweites Netbook gekauft habe, nachdem mein eepc -angeblich- mit einem defekten Motherboard als schrottreif diagnostoziert worden war. Wie sich später herausstellte war es lediglich die instabile Spannung auf den guatemaltekischen Stromleitungen die nicht den nötigen Saft zusammenbrachte, den der eepc benötigte um seine Initialspannung zu erreichen. 

Aus diesem Grund schleppte ich also monatelang gleich zwei tragbare Computer durch Guatemala und das südliche Mexiko – eine Region die nicht nur in Sachen Armut und Gewaltkriminalität neben Venezuela einen weltweiten Spitzenplatz einnimmt, sondern nebenbei auch noch die höchsten Telefongebühren der Welt besitzt… Noch lacht ihr, aber das was ich hier momentan als einen – hoffentlich temporären- Ausnahmezustand erlebe, ist leider für viele meiner Freunde dort die erschreckende Alltagsrealität. 

Ein großer Teil der Telefond und Service-Anbieter in Guatemala, hat seine Belegschaften komplett in den völlig überfüllten und von Bandenbossen kontrollierten Gefängnissen lokalisiert, da dies zum einen billig und zum anderen praktisch ist. Denn wer möchte sich schon darüber beschweren, dass seine Händi Rechnung nicht transparent scheint, wenn er weiß, daß diejenigen, die für diesen Zustand verantwortlich sind, ihm genausogut stattdessen einfach nur eine kleine sms schreiben könnten. Diese enthält dann die Adresse des Opfers, meistens ein Foto, Angaben zu dessen Familie und den freundlichen Hinweis, daß man mit einer kleinen Spende von nur 10 – 20 Euro pro Woche für das Überleben seiner Angehörigen voll und ganz garantieren könne. In Mexiko ist die Situation ähnlich, allerdings sind die Telefongebühren dort noch höher, als in Guatemala. Der mexikanische Telekom-Boss Carlos Slim ist auch nicht umsonst noch immer der reichste Mann der Welt, denn telefonieren ist in Zentralamerika teurer als Kokain.

Bereits im vergangenen Jahr habe ich einen massiven Hackerangriff auf das Netzwerk unserer WG erlebt, bei dem u.a. zumindest eines meiner Email Konten gehackt worden ist und ich live dabei zusehen konnte, wie das Flixbus-Ticket, das ich in einer Stunde brauchen würde vor meinen Augen von mehreren Geräten nacheinander verschwand. 

Auch auf dem Server meines Anbieters gmx war keine Spur von der Flixbus Mail mehr zu finden. Glücklicherweise war das Ticket jedoch über meine Daten verifizierbar und ich konnte die Reise doch noch antreten. 

DOCH DAZU IN KÜRZE MEHR IN:

 EPISODE VII – A HANDY HOME INVASION